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„Afghanistan. München. Ich.“ - Hassan Ali Djan erzählt seine eigene Geschichte

„Tot bin ich also nicht…"

Kalendereintrag
Autor Ali Djan

Mit diesen Worten beginnt der Erlebnisbericht, in dem Hassan Ali Djan die Auszubildenden des SRH Berufsbildungswerks Neckargemünd mit auf seine spannende Reise von einem kleinen afghanischen Dorf bis nach Deutschland nimmt. Anschaulich schildert Djan aus seinem Buch „Afghanistan. München. Ich" jede einzelne Etappe seiner Reise, seine Eindrücke und die Menschen, denen er begegnet ist. Er berichtet, dass er zunächst nicht nach Deutschland wollte – vielleicht nach England oder sogar Skandinavien, aber bloß nicht Deutschland. In Deutschland, so hat er gehört, gehe man nicht gut mit Fremden um.

Im Rahmen der alljährlichen Projekttage - einer Art „Studium generale" für Auszubildende - konnte das Berufsbildungswerks Neckargemünd in diesem Jahr den ehemaligen Flüchtling und Buchautor für einen zirka einstündigen Vortrag gewinnen. In der anschließenden Fragerunde zeigte sich das hohe Interesse der über 200 Zuhörer an der Thematik und der große Informationsbedarf.

Den Kontakt stellten Mitarbeiter der hauseigenen Mediothek her, die am Standort seit über 20 Jahren Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste ausbildet. Neben dem normalen Tagesgeschäft der Aus- und Fernleihe, hat es sich die Abteilung zur Aufgabe gemacht, ihre Nutzer multimedial zu aktuellen gesellschaftlichen Themen zu informieren und zu sensibilisieren. Nach einem steinigen Weg über Griechenland, ist Djan als blinder Passagier im Ersatzreifen eines Lastwagens 2005 in München angekommen - ein Junge aus Afghanistan ohne Deutschkenntnisse und ohne Perspektiven. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Gebäudeelektroniker und der mittleren Reife in der Tasche spricht er über seine persönliche Geschichte und darüber, warum er dankbar ist in Deutschland zu sein.

„Mein bester Freund ist die Bildung!" konstatiert der „afghanische Bayer", wie er heute oft genannt wird. „Bildung bleibt bei dir, ob im Palast oder in einer Hütte!" Deutschland habe ihm, einem Hirten und Diener ermöglicht, seinen Traumberuf zu erlernen und ihn ganz nebenbei zum Autor werden lassen.