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Fachtagung "Alles auf Sand gebaut? Psychische Störung und Beruf" - 2/2014

Am 13. / 14. November 2014 lädt das SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd zur Fachtagung ein.

Kalendereintrag
Logo der Psychiatrie-Fachtagung 2014 im SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd

….22 jährig, weiblich, Vater Alkoholiker, Mutter an Depressionen leidend. Eine Schulkarriere geprägt von häufigem Schulwechsel, Fehlzeiten, sozialem Rückzug. Keine Ausbildungsstelle gefunden. Scheinbarer Halt wird gesucht in Alkohol, übermäßigem Essen und Selbstverletzung…

Das zentrale Thema der Psychiatrie-Fachtagung Heidelberg-Neckargemünd im SRH Berufsbildungswerk lautet strukturelle Störungen. Diese resultieren aus emotionaler Unterversorgung in früher Kindheit. Veränderte familiäre Bedingungen mit sozialen Konflikten und Notlagen der Eltern sowie ein sinkendes Erziehungskapital leisten der Entstehung Vorschub, indem sie eine adäquate Entwicklung der Persönlichkeit behindern. In der Folge können Defizite struktureller Funktionen wie Selbstreflexion, Selbstverantwortung, Kommunikationsfähigkeit, Empathie, usw. auftreten.
In seinem Eröffnungsvortrag spricht Prof. Dr. med. Andreas Warnke, ehemaliger Lehrstuhlinhaber und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Würzburg, über veränderte gesellschaftliche Bedingungen und neurobiologische Einflüsse, die für das Entstehen psychischer Störungen mit von Bedeutung sind. Er zeigt Wege der therapeutischen und pädagogischen Förderung und reflektiert Aspekte von Inklusion und Eingliederung.
In den anschließenden Workshops erarbeiten die Mitarbeiter des psychologisch-psychiatrischen Fachdienstes des Berufsbildungswerks gemeinsam mit den Teilnehmern verschiedene Themen insbesondere im Hinblick auf berufliche Perspektiven und Entwicklungen, so zu Autismus, AD(H)S, Persönlichkeitsstörungen und Hirnleistungsstörungen. Neben dem Erwerb alltagsspezifischer und berufsrelevanter Fähigkeiten geht es um Kompensation von Defiziten und Nachreifung der Persönlichkeit.

Der ehemalige Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Prof. Dr. phil.  Peter Fiedler, widmet sich in seinem Vortrag dem integrativen Wandel in der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen. 2009 wurde Prof. Fiedler durch die Dr. Margrit Egnér-Stiftung an der Universität Zürich für sein Lebenswerk mit einem der höchstdotierten Schweizer Wissenschaftspreise für "Humanistische und Anthropologische Psychologie" ausgezeichnet. Die Fachtagung will Wege zur beruflichen Integration von jungen Menschen mit psychischen Störungen aufzeigen. Sie richtet sich an Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten in Klinik und Praxis, an Mitarbeiter der Arbeitsverwaltung, Lehrer, Ausbilder in Betrieben und Kommunen sowie an sonstige Interessierte. Auf unserer Fachtagungs-Webseite können Sie sich detaillierter über das Programm und die Referenten informieren. Jetzt anmelden!